Nach der Welle. Vor der Welle.
Am 11. März 2011 um 14:46 Uhr Ortszeit ereignete sich an Japans Ostküste das schwerste, je in Japan gemessene Erdbeben. In meiner neusten fotografischen Arbeit geht es nun um die Spätfolgen der daraus resultierenden Tsunami-Katastrophe. Ich habe mich bei meiner fotografischen Arbeit auf die Nordwest-Küste der Hauptinsel beschränkt, von Sendai bis in den hohen Norden der Hauptinsel.
Warum? Dort gibt es eine topographische Besonderheit. Neben der Steilküste gibt es Meeresarme, die teilweise über einige Kilometer ins Landesinnere reichen. Dort bauten sich damals die Tsunami-Wellen bis auf über 16 m Höhe auf und haben deshalb enorme Schäden angerichtet.
Noch immer sind die Japaner dabei die Folgen der Katastrophe zu beseitigen und die Täler neu zu besiedeln bzw. an alten Siedlungsorten nun landwirtschaftliche Flächen und Gewächshäuser zu betreiben.
Die Wohnsiedlungen sind meist weiter nach hinten ins Land oder an die Hänge der Täler versetzt. In den Tälern selbst bauten und bauen sie Shoppingmalls, Sportstätten und ähnliche Infrastrukturelemente, die zukünftig, im Fall eines erneuten Tsunamis, leichter zu evakuiert sind. Die damalige Vorwarnzeit lag bei weniger als 8 Minuten.
Die Strände sind seither gesperrt und wirken deshalb verwaist. Auch die massive Schutzarchitektur gegen das Meer verändern das Verhältnis der Japaner zum Meer.
Es ist und bleibt eine gigantische Aufgabe über Generationen hinweg, die Küstenbesiedlung und Infrastruktur neu und für die Zukunft vorbereitet aufzubauen. Die neue Schutzarchitektur gegen das Meer hat gewaltige Dimensionen, die in den Fotografien sehr deutlich werden.
Weiterhin zeigen uns diese Bauten aber auch, was auf alle Küstenstädte durch den Klimawandel und das Ansteigen des Meeresspiegel bedingt, ob New York, Singapur oder Hong Kong oder Hamburg, in naher Zukunft zukommen wird.